Geschichte des Gärtnerjahrtags
Der Festtag der Münchner Gärtner, der jeweils am ersten Dienstag im August mit einem Festzug mit Dankgottesdienst im „Alten Peter“ feierlich begangen wird, hat seinen Ursprung in der Münchner Zunftordnung aus dem Jahr 1638. In dieser Urkunde wurde durch Kurfürst Maximilian von Gottes Gnaden Pfalzgraf bei Rhein im ersten Abschnitt festgelegt, dass die in der Bruderschaft und Zunft einverleibten Kunst -und Lustgärtner sich eine Fahne zur Ehre und Lob Gottes anschaffen können.
Bereits 1639 wurde der Gärtnerjahrtag erstmals in München feierlich begangen.
Nach Ende der Pest im 17. Jahrhundert machten die Münchner Klostergärtner den verängstigten Überlebenden mit Blumen-, Obst- und Gemüsegeschenken neue Hoffnung. Gleichzeitig legten Sie vor der Gärtner-Schutzheiligen Gertrude von Nivelles das Gelübde ab, jeden ersten Dienstag im August einen Festumzug und einen Dankgottesdienst im Alten Peter zu veranstalten. Dieses Gelübde wurde in dem außergewöhnlichen Jahr 2020 erneuert.
Im Laufe der Zeit schlossen sich Handels- und Schlossgärtner diesem Brauch an.
Der Münchner Gärtner-Verein mit seinen rund 100 Mitgliedern pflegt diese Tradition weiter, mittlerweile seit über 153 Jahren.
Die Gärtner gehören mit den Jägern und Fischern zu den ältesten Berufen überhaupt. Der Beruf Gärtner findet sich unter vielen Sparten:
So gibt es die Garten- und Landschaftsbauer, Zierpflanzengärtner, Staudengärtner, Pflanzenzüchter, Gemüsegärtner, Baumschulgärtner, Friedhofsgärtner, Botaniker, Floristen, Vermessungstechniker und Gartenbauingenieure.
Gerade in unsere Zeit ist es wichtig, die gärtnerische und umweltfreundliche Gestaltung der Stadt und im Land zu erhalten und die Nachkommen zu erinnern, dass wir nur diesen einen Lebensraum haben.
Der Gärtnerumzug gehört mit dem Schäfflertanz und dem Metzgersprung zu den ältesten Brauchtümern der Stadt München. Jedes Jahr ziehen bis zu 1.000 Gärtner und Floristen mit Pferdekutschen, Blasmusik und Traktoren durch die Stadt, um beim feierlichen Gottesdienst im „Alten Peter“ ihr altes Gelübde zu erneuern. Das Gelübde, abgelegt zu Ehren der heiligen Gertrud von Nivelles, Schutzpatronin der Gärtner, geht auf das Ende der Pest im 17. Jahrhundert zurück. Damals zogen die Münchner Gärtner auf die Straßen und schenkten den Bürgern Blumen, Obst und Gemüse, um ihnen neue Hoffnung und Zuversicht zu geben und sie wieder aus Ihren Häusern zu locken.