Zum 352. Gärtnerjahrtag
Ein besonderes Jahr dieses Jahr 2020.
Der Gärtner-Verein München begeht heute den 352. Gärtnerjahrtag, zum 152. Mal durch den Gärtner-Verein München und nichts ist so, wie es in den letzten Jahren war.
Der Festtag der Münchner Gärtner, der jeweils am ersten Dienstag im August mit einem Festzug mit Dankgottesdienst im „Alten Peter“ feierlich begangen wird, hat seinen Ursprung in der Münchner Zunftordnung aus dem Jahr 1638. In dieser Urkunde wurde durch Kurfürst Maximilian von Gottes Gnaden Pfalzgraf bei Rhein im ersten Abschnitt festgelegt, dass die in der Bruderschaft und Zunft einverleibten Kunst -und Lustgärtner sich eine Fahne zur Ehre und Lob Gottes anschaffen. Im zweiten Abschnitt wird auf den jährlichen Gottesdienst verwiesen.
Bereits 1639 wurde der kirchlich und weltlich gefeierte Jahrtag erstmals in München feierlich begangen.
Nach Ende der Pest im 17. Jahrhundert gaben die Münchner Klostergärtner den verängstigten Überlebenden mit Blumen-, Obst- und Gemüsegeschenken neue Hoffnung. Gleichzeitig legten Sie vor der Gärtner-Schutzheiligen Gertrude von Nivelles das Gelübde ab, jeden ersten Dienstag im August einen Festumzug und einen Dankgottesdienst im Alten Peter zu veranstalten.
Im Laufe der Zeit schlossen sich Handels- und Schlossgärtner diesem Brauch an.
Der Münchner Gärtnerverein mit seinen über 100 Mitgliedern pflegt diese Tradition weiter, mittlerweile seit 152 Jahren.
Die Gärtner gehören mit den Jägern und Fischern zu den ältesten Berufen überhaupt.
Der Beruf Gärtner findet sich unter vielen Sparten:
So gibt es die Garten- und Landschaftsbauer, Zierpflanzengärtner, Staudengärtner, Pflanzenzüchter, Gemüsegärtner, Baumschulgärtner, Friedhofsgärtner, Botaniker, Floristen, Vermessungstechniker und Gartenbauingenieure.
Gerade in unsere Zeit ist es wichtig, die gärtnerische und umweltfreundliche Gestaltung der Stadt und im Land zu erhalten und die Nachkommen zu erinnern, dass wir nur diesen einen Lebensraum haben.
Der Gärtnerumzug gehört mit dem Schäfflertanz und dem Metzgersprung zu den ältesten Brauchtümern der Stadt München. Jedes Jahr ziehen bis zu 1.000 Gärtner und Floristen mit Pferdekutschen, Blasmusik und Traktoren durch die Stadt, um beim feierlichen Gottesdienst im „Alten Peter“ ihr altes Gelübde zu erneuern. Das Gelübde, abgelegt zu Ehren der heiligen Gertrud von Nivelles, Schutzpatronin der Gärtner, geht auf das Ende der Pest im 17. Jahrhundert zurück. Damals zogen die Münchner Gärtner auf die Straßen und schenkten den Bürgern Blumen, Obst und Gemüse, um ihnen neue Hoffnung und Zuversicht zu geben und sie wieder aus Ihren Häusern zu locken. Diese Thematik ist heute wieder ganz aktuell.
Auch wenn die Rahmenbedingungen keinen normalen Festumzug zur Kirche zulassen, wollen die Münchner Gärtner zumindest durch ein Minimalprogramm zeigen, dass sie ihr Gelübde und die Münchner Bürger nicht vergessen.
In diesen schwierigen Zeiten wünschen die Münchner Gärtner allen Bürgern Gesundheit, Hoffnung und Zuversicht, auf dass es im nächsten Jahr einen gewohnt schönen Blumenumzug durch die Stadt geben wird.